Welcher Erfolg hat Dich zuletzt besonders stolz gemacht und warum?
Ich wurde im Frühjahr von unserem Vorstandsvorsitzenden gefragt, ob ich einen Vorstandsposten in einer Tochtergesellschaft übernehmen möchte. Ich wäre die Wunschkandidatin. Und diesen Job angeboten zu bekommen, ohne dass ich mich vorher entsprechend positioniert habe, ist für mich immer noch sehr besonders. Und jetzt gemeinsam mit meinem Vorstandskollegen und dem Aufsichtsrat die Verantwortung für das Unternehmen und alle Mitarbeiter zu haben und die strategische Richtung
vorgeben zu können, ehrt mich und macht mich stolz.
Gibt es eine Gewohnheit oder ein Ritual, dass Du als Stress-Kompensation nutzt?
Bei der Stress-Kompensation habe ich noch Potential, die Tage sind voll mit Job und Familie und der Organisation des Alltags. Ich versuche, so oft es geht, in der Mittagspause oder abends noch einen kurzen Spaziergang im Wald zu machen. Da werde ich sofort ruhiger. Leider priorisiere ich das noch viel zu selten.
Was war die wertvollste Rückmeldung, die Du je bekommen hast?
Ein für mich sehr wertvolles Feedback habe ich glücklicherweise schon in der Oberstufe bekommen: mein Englischlehrer sagte mir damals, dass man mir im Gesicht genau ablesen könne, was ich denke. Und dass das im Leben nicht immer hilfreich sei. Ab diesem Moment habe ich mehr darauf geachtet und es insbesondere im Reisebüro, wenn mir Kunden gegenübersaßen, geübt. Das ist nun 30 Jahre her, aber es gibt immer noch Situationen, in denen mir der Ratschlag in den Kopf schießt. Heute schaffe ich es meist, mein Feedback überlegter zu geben.
Welche Begegnung hat Dich zuletzt nachhaltig beeindruckt?
Ich habe kürzlich auf einer Veranstaltung den Geschäftsführer der Tafel Hamburg kennen lernen dürfen. Und bin immer noch sehr beeindruckt von seiner Leidenschaft und wie er trotz der sehr schwierigen Rahmenbedingungen, denen sich die Tafeln in Deutschland gegenübersehen, mit Humor aus seinem Alltag erzählt und alle Teilnehmer begeistert hat.
Was würdest Du Deinem jüngeren Ich heute raten?
Sei entspannter, was den Einstieg ins Berufsleben angeht. Und nutze die Zeit davor unbedingt für einen längeren Auslandsaufenthalt. Als ich nach der Ausbildung und im Studium vor der Frage stand, noch ins Ausland zu gehen, wurde mir von allen Seiten geraten, lieber schnell zu Ende zu studieren, da ich durch die Ausbildung schon so viel Zeit verloren hätte. Heute weiß ich, dass ein Auslandsaufenthalt mit fast nichts aufzuwiegen ist an Lebenserfahrung und Sprachkenntnissen.