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30. Juni 2025

2 Min. Lesedauer

„Die größten Hebel entstehen, wenn Mittelstand und Startups endlich auf Augenhöhe kooperieren.“

Daniel Winzent ist Investor und Mentor, der seinen Weg vom Familienunternehmen in die Startup-Welt gefunden hat. Mit einem klaren Fokus auf Verantwortung, Loyalität und Impact investiert er gezielt in Circular-Economy-Startups. Im STRIVE Spotlight spricht er über seinen radikalen Karrierewechsel, was ihn an der Szene begeistert und warum die Verbindung von Mittelstand und Startup für ihn eine große Chance für die Zukunft ist.

„Die größten Hebel entstehen, wenn Mittelstand und Startups endlich auf Augenhöhe kooperieren.“
Daniel Winzent bringt mit snabb ventures Impact und Unternehmertum zusammen. Foto: Eveliene Klink

Was treibt dich als Investor und Unternehmer an, seitdem Du Dich aus dem Familienunternehmen zurückgezogen und in die Startup-Welt begeben hast? 

Als Quereinsteiger in die Startup-Branche haben es mir die positiv denkenden Menschen angetan: Menschen, die auch gegen Widerstände unermüdlich an Verbesserungen des Status quo arbeiten. Als Investor und Mentor habe ich die Gelegenheit, an vielen Projekten parallel zu arbeiten und Menschen dabei zu unterstützen, ihre Leidenschaft gewinnbringend einzusetzen.

 

Welche Entscheidung hat in Deinem Leben bisher den größten Unterschied gemacht, beruflich oder persönlich?

Beruflich war der Ausstieg aus dem Familienunternehmen ein krasser Bruch mit dem von langer Hand verfolgten Karriere- und Lebensweg, aber notwendig, um wirklich eigenverantwortlich und selbstbestimmt handeln zu können. Privat ist die Wahl des Lebenspartners sicher die Entscheidung mit der größten Tragweite. Es ist sehr erfüllend, in einer Partnerschaft zu leben, in der die Herausforderungen des Alltags gemeinschaftlich bestritten werden und beide keine Schranken in der beruflichen Entfaltung empfinden.

 

Welche Hürde hat Dich bisher am meisten gefordert und wie bist Du damit umgegangen?

Auch wenn die Startup-Bubble zunächst offen wirkt, gibt es gerade beim Einstieg in Frühphaseninvestments viele Barrieren für Neulinge. Der Zugang zu Fonds-Investments war zu Beginn kaum vorhanden, viele Türen blieben verschlossen. Mit dem gezielten Aufbau eines Investor:innen-Netzwerks hat sich das Stück für Stück verändert.

 

Wofür stehst Du mit Deinem Business und Deinen Investitionen?

Für Verbindlichkeit, loyale Zusammenarbeit und keine Scheu vor langfristigem Engagement. Verantwortung heißt für uns auch, ökologischen und regionalen Impact zu fördern. Daher investieren wir gezielt in Circularity-Startups und stärken gleichzeitig unsere saarländische Heimat. Mit der Non-Profit-Initiative #saarfari wollen wir junge Gründer:innen vor Ort inspirieren, größer zu denken und sich stärker zu vernetzen. Etwa durch Besuche relevanter Hotspots und ein eigenes Startup-Festival.

 

 

Welche Kriterien sind für Dich entscheidend, wenn Du in ein Startup investierst? 

Das war ein langer Prozess. Inzwischen ist mir wichtig, dass die Teams im Bereich der Kreislaufwirtschaft engagiert sind. Dort kann ich mein eigenes Branchen-Know-how am besten einbringen und ein tieferes Verständnis der Geschäftsmodelle entwickeln. 

 

Welche Rolle spielt die Community bei better ventures für Deine Arbeit als Investor?

Die Community bei better ventures ist einmalig. Der Austausch geht weit über Investments hinaus. Unternehmer:innen unterstützen sich gegenseitig und verbinden Impact mit ökonomischem Erfolg.

 

Welche Veränderung in der Business-Welt wünschst Du Dir für die nächsten fünf Jahre?

Ich sehe große Potenziale in der Zusammenarbeit von Mittelstand und Startups. Doch häufig stehen Sprachbarrieren, unterschiedliche Erwartungshaltungen und auch Vorurteile beiden Seiten im Weg. Ein gelungenes Zusammenspiel dieser Player könnte die Entwicklung unseres Wirtschaftsstandorts nachhaltig entfesseln. Ich sehe eine regelrechte Hebelwirkung. Ich nutze jede Gelegenheit, um dieses Thema voranzubringen, und konnte bereits erste Erfolge erzielen.

 

Was würdest Du Deinem jüngeren Ich heute raten, mit dem Wissen, das Du heute hast?

Ich begleite regelmäßig junge Talente bei STARTUP TEENS, und bin immer wieder beeindruckt. Ich selbst würde mein jüngeres Ich herausfordern, sich schon frühzeitig stärker mit Gründung zu befassen und diesbezüglich mutiger zu sein.

 

Welche Begegnung hat Dich zuletzt nachhaltig beeindruckt?

In der Startup-Szene tummeln sich viele beeindruckende Persönlichkeiten. Besonders im Kopf geblieben ist mir ein Mittagessen mit Serienunternehmer Josef Brunner. Die Tiefe der Unterhaltung und gezielte Fragestellungen haben bei mir Gedankenprozesse in Gang gesetzt, die völlig neu waren.

 

| Foto: Jennifer Weyland

Zur Person

Daniel Winzent ist Investor, Mentor und Experte für Community-Building mit einem klaren Blick für nachhaltige Innovationen und unternehmerisches Potenzial. Nach dem Ausstieg aus dem Familienunternehmen hat er sich als Business Angel bei better ventures etabliert. Dort unterstützt er Startups nicht nur finanziell, sondern auch mit strategischem Know-how und einem starken Netzwerk. Als regionaler Captain von better ventures in München bringt er Gründer:innen und Investor:innen zusammen, schafft Räume für Austausch und neue Perspektiven. Außerdem ist Daniel Member des STRIVE Powerhouse.

 

 

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