Was sind die größten Hürden für Frauen auf dem Weg zur ersten Immobilie und wie begleitet Ihr sie konkret dabei?
Der Gedanke: „Das ist nichts für mich.“ Zu teuer. Zu riskant. Zu viel Verantwortung. Mit Kursen, Tools, Community und echten Expertinnen räumen wir damit Schritt für Schritt auf. Wir sprechen nicht nur über Rendite, sondern auch über Angst, Selbstzweifel, Mental Load. Denn: Die Zahlen sind wichtig, aber die innere Haltung entscheidet. Viele Frauen glauben, sie könnten sich das nicht leisten. Dabei ist der Einstieg oft leichter als bei Aktien oder ETFs: Bei Immobilien brauchst du nicht sofort das ganze Geld, du brauchst einen Plan. 10 % Eigenkapital, eine realistische Kalkulation und dann wächst dein Vermögen Monat für Monat. Und ja, es gibt auch Ängste. Vor Reparaturen, Messies oder dem Notartermin. Aber genau deshalb gibt’s uns. Wir feiern jede Frau, die kauft als wär’s unsere eigene Schwester.
Was sind Themen, über die in Deinem Businessumfeld noch zu wenig gesprochen wird?
Dass Care-Arbeit nicht nur ein Zeitproblem ist, sondern ein Kapitalproblem. Dass Frauen reihenweise aus dem Markt gedrängt werden, sobald sie schwanger sind. Und dass fast keine Frau, die ich kenne, eine Wohnung kauft, bevor sie ein Kind bekommt, weil „das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist“. Aber wann ist er das schon? Männer kaufen Wohnungen mit 28, ohne Absicherung, ohne Netz, ohne Angst. Frauen warten, bis alles perfekt ist. Bis zum Mutterschutz. Bis zur Kita. Bis zur Scheidung. Und dann ist es oft zu spät. Ich wünsche mir mehr Ehrlichkeit über das, was Familie mit unserer wirtschaftlichen Unabhängigkeit macht. Und mehr Empowerment, den Moment zu nutzen, in dem alle anderen sagen: „Jetzt lieber nicht.“
Was war der schönste Moment, den Du bisher mit der Happy Immo Club Community erlebt hast?
Es sind viele. Aber die besten Momente kommen oft ganz leise, per DM, spät abends: „Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffe.“ „Ich hab meinem Ex die Wohnung abgekauft.“ „Ich bin jetzt Eigentümerin und das fühlt sich besser an als jede Beförderung.“ Oder wenn eine Frau beim Club einsteigt mit zitternden Händen und ein Jahr später anderen erklärt, wie ein Annuitätendarlehen funktioniert. Diese Momente sind unbezahlbar. Und genau dafür machen wir das.
Du bist zudem auch als Aufsichtsrätin aktiv, hast eine Genossenschaft mit gegründet, führst mehrere Unternehmen und hast drei Kinder. Wie gelingt dir die Balance zwischen Karriere und Privatleben?
Ganz ehrlich? Es gibt keine Balance. Mein Mann und ich schmeißen alles zusammen: Finanzen, Kinder, Care, Immobilien. Wir denken als Team. Und wir planen so, dass beide wachsen können. Ich lasse bewusst Dinge liegen. Ich sage Nein zu Sachen, die mich auslaugen. Und ich habe mir ein Umfeld gebaut, das mich trägt, privat wie beruflich. Ich glaube nicht an das perfekte Gleichgewicht. Aber ich glaube an Klarheit: Was ist jetzt wirklich wichtig? Und was darf heute auch mal chaotisch sein?
Was sind Deine nächsten Schritte oder Ziele für die Zukunft?
Wir wollen noch viel mehr Frauen ins Eigentum bringen, auch die, die heute denken: „Ich hab gar kein Geld.“ Denn mit dem richtigen Plan ist oft mehr möglich, als sie glauben. Mit Cosneau Ventures entwickeln wir neue Formate für Frauen in Führung. Mit Immofemme denken wir Stadtentwicklung neu, jenseits von reinem Profitdenken. Und mit Happy Immo zeigen wir weiter: Finanzielle Bildung muss nicht langweilig, männlich oder elitär sein. Sie kann empowernd, konkret und emotional sein.
Was würdest Du heute anders machen, wenn Du noch einmal von vorne anfangen könntest?
Ich würde früher gründen. Früher Nein sagen, zu Investoren, zu Erwartungen, zu „sicheren“ Jobs. Und ich würde mir selbst früher glauben, wenn mein Bauchgefühl sagt: Das hier passt nicht. Ich würde nur noch mit Menschen arbeiten, die ans Produkt glauben und bereit sind, mit mir zu wachsen. Keine Retainer-Mentalität. Sondern echtes Commitment. Und ich würde jeder Frau sagen: Du musst niemandem etwas beweisen. Aber du darfst dir alles nehmen, was du brauchst.