Unser Weg, uns zu entspannen, ist genauso individuell wie wir selbst. Aber woher weiß ich, was mich wirklich entspannt? Zunächst müssen wir erstmal identifizieren, was in unserem Körper und unserem Kopf genau Erholung benötigt. Wir zeigen Ihnen, wie.
Maxine Kettler
vor 16 Tagen
Sechs verschiedene Arten von Erholung
Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwierigkeiten können Anzeichen vieler Dinge sein – in vielen Fällen hängen sie mit mangelnder Erholung zusammen. Aber damit wir diese aufholen können, müssen wir erstmal identifizieren, was in unserem Körper und unserem Kopf genau Erholung benötigt. Ist Ihr Körper erschöpft? Herrscht in Ihrem Kopf Chaos? Brauchen Sie eine Auszeit von ihren sozialen Kontakten? Fehlt es Ihnen an Kreativität? Oder haben Sie das Gefühl, dass Ihre Sinne überfordert sind? Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, dass es generell alles ein bisschen zu viel ist – und das ist auch in Ordnung. Damit Sie sich ein wenig erholen können, stellen wir Ihnen sechs verschiedene Arten von Erholung vor und geben Ihnen Tipps, wie Sie wieder auftanken können.
1. Physische Erholung Sie waren die ganze Woche auf den Beinen? Haben sich körperlich verausgabt? Dann tun Sie ihrem Körper etwas Gutes. Schlafen Sie und geben Sie ihrem Körper Zeit, zu regenerieren. Probieren Sie sich auch an einem „Powernap”, also einem kurzen Schlaf zum Energietanken. Oder stretchen Sie sich – und zwar richtig. Nehmen Sie sich 15 Minuten Zeit und gehen alle verspannten Körperteile nach und nach durch. Wenn Ihnen das gut tat, probieren Sie sich regelmäßig zu stretchen. Oder buchen Sie sich einen Termin für eine professionelle Massage und lassen sich verwöhnen.
2. Mentale Erholung Fühlen Sie sich ständig gereizt? Kommen Sie nicht mehr richtig zur Ruhe? Haben Ihre Empathie, Konzentrationsfähigkeit und Leistung nachgelassen? Dann sind Sie wahrscheinlich mental erschöpft und brauchen mentale Erholung. Dr. Yana Fehse hat für uns 5 Erste- Hilfe Strategien zusammengestellt, mit denen Sie sich erholen können. Zusätzlich zu ihren 5 Tipps können Sie sich auch an Affirmationen probieren, die Sie wieder motivieren und Ihre Grundhaltung positiv stimmen können. Affirmationen sind positive Sätze, die Sie sich selbst sagen oder auch aufschreiben. „Ich kann alles schaffen” können Sie individuell für sich auslegen – also formulieren Sie die Sätze so, dass Sie zu Ihnen und Ihren Gefühlen passen.
Sie können gerne Zeit mit ihren Freunden und Ihrer Familie verbringen und genauso gern allein sein
3. Soziale Erholung Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihr „sozialer Akku“ leer ist? Dass Sie einfach wieder alleine sein wollen? Dass Ihnen die Menschen in Ihrem sozialen Umfeld ohne Grund auf die Nerven gehen? Dann brauchen Sie vielleicht einfach eine Pause von ihren sozialen Kontakten. Und das sollte Ihnen auch niemand übelnehmen. Sie können gerne Zeit mit ihren Freunden und Ihrer Familie verbringen und genauso gern allein sein. Also nehmen Sie sich einfach eine Auszeit, wenn es Ihnen zu viel wird. Gehen Sie anderen Hobbies nach oder probieren Sie etwas Neues – ihr Akku ist bald wieder aufgeladen.
4. Kreative Erholung Manchmal lässt unsere Kreativität einfach nach. Vielleicht stehen Sie unter Stress, brauchen neue Inspiration oder einfach eine Pause. Wenn Sie eine Pause brauchen, entfernen Sie sich, soweit es geht, von Ihren Projekten. Gehen Sie an die frische Luft, unternehmen Sie etwas und versuchen Sie, allen kreativen Dingen für eine Weile aus dem Weg zu gehen. Sie werden merken, wenn Sie bereit sind, weiterzumachen. Wenn Sie unter Stress stehen und Zeitdruck haben, ist es wahrscheinlich nicht möglich, sich einfach eine Auszeit zu nehmen. Versuchen Sie erst, Ihren Stress zu managen und eine positive Grundhaltung einzunehmen. Sie schaffen das. Danach können Sie nach einer Inspirationsquelle suchen – aber bitte nicht krampfhaft. Gehen Sie in eine Galerie, lesen Sie ein Buch, machen Sie sich Moodboards. Und sobald Sie dabei wieder in einen kreativen Flow kommen, können Sie sich auch wieder an Ihr Projekt setzen.
5. Sensorische Erholung Unsere Sinne sind sensibel und dadurch auch schnell überfordert. Laute Geräusche, grelle Lichter und starke Gerüche können uns deshalb auch schnell aus dem Konzept bringen. Wenn Sie merken, dass Ihre Sinne empfindlicher reagieren, als Sie es gewohnt sind, ist es Zeit für die sensorische Erholung. Probieren Sie, stille Minuten in Ihren Tag zu integrieren und setzen Sie sich für ein paar Minuten in einen stillen Raum und schließen Sie die Augen. Denn ihre Augen brauchen auch dringend eine Pause. Minimieren Sie auch die Helligkeit Ihrer elektronischen Geräte und vermeiden Sie erst einmal schnelle Bewegtbilder. Danach tasten Sie sich nach und nach wieder ran. Erhöhen Sie wieder ihre Bildschirmzeit – Schritt für Schritt.
Auch wenn es nahe liegt, ist emotionale Erholung nicht dasselbe wie mentale Erholung
6. Emotionale Erholung Auch wenn es nahe liegt, ist emotionale Erholung nicht dasselbe wie mentale Erholung. Bei emotionaler Erholung setzen Sie sich aktiv mit Ihren Gefühlen und Bedürfnissen auseinander. Sie müssen reflektieren und sich selbst verstehen, um Dinge verarbeiten zu können – und dann können Sie sich emotional erholen. Probieren Sie sich an Journaling und schreiben Sie ihre Gedanken und Gefühle auf, stellen Sie sich selbst Fragen und beantworten Sie diese so ehrlich wie möglich. Oder sprechen Sie offen und ehrlich mit jemandem, dem Sie vertrauen. Dinge auszusprechen kann guttun.
Es gibt nicht den richtigen oder den einen Weg. Sie müssen für sich herausfinden, wovon Sie sich erholen sollten und was Ihnen hilft. Vielleicht hilft Ihnen nur eine Art von Erholung und vielleicht brauchen Sie alle, um sich besser zu fühlen. Wenn Sie können, nehmen Sie sich ein ganzes Wochenende zur Erholung. Probieren Sie, die Arten von Erholung abzudecken und möglicherweise finden Sie dabei Erholungswege, die Sie auch in ihren Alltag integrieren können.