Jen Martens

vor 1 Tagen

6 Min. Lesedauer

Meine Gründungsstory: Für mehr Diversität in der Haarpflege-Abteilung

Interview | Jen Martens, Gründerin von ŌMAKA Naturkosmetik, verrät uns im Interview, was sie zum Gründen bewogen hat, welches Problem sie mit ihrem Unternehmen lösen möchte und welche drei Tipps sie jüngeren Gründer:innen geben würde.

Meine Gründungsstory: Für mehr Diversität in der Haarpflege-Abteilung
Meine Gründungsstory: Für mehr Diversität in der Haarpflege-Abteilung

Liebe Jen, stell Dich und Dein Team doch einmal vor.

Ich bin Mutter und Gründerin von ŌMAKA Naturkosmetik. Ich lebe und arbeite in Schleswig-Holstein. Mein Ziel ist es, die Schönheit von Lockenköpfen mit natürlichen Produkten zu unterstützen, damit die Menschen ihre Haare wieder lieben.

In meinem wundervollen Team habe ich zwei Packfeen, zwei Social-Media-Managerinnen, eine Steuerberaterin, zwei Lektorinnen sowie eine Operationsmanagerin.

Was hat Dich zum Gründen bewogen?

Ich habe aus meinem ganz persönlichen Bedarf heraus gegründet, da ich für mich und meine zukünftigen Kinder ein nachhaltiges Shampoo für Afrohaare gesucht habe. Also entschloss ich mich während meiner Elternzeit dazu, ŌMAKA zu gründen. Mein Ziel war es, das erste feste Shampoo für Locken und Afrohaare auf den deutschen Markt zu bringen.

Welches Problem möchtest Du mit ŌMAKA lösen?

Zuallererst den Mangel an festen Pflegeprodukten für Locken und Afrohaare auf dem deutschen Markt. Ich möchte aber auch ein Zeichen für Vielfalt und Selbstliebe setzen. Denn hier versteckt sich ein strukturelles Problem: Eine Gesellschaft, in der Schwarze Personen nicht dem Schönheitsideal entsprechen, grenzt aus. Viele Menschen wissen leider nicht, wie sie ihre Afrohaare pflegen können. Selbst Eltern können es nicht vermitteln, da sie es nicht wissen.

Deswegen ist es wichtig, dass Afrohaar-Produkte normalisiert werden. Sie müssen im Handel vielfältig zugänglich sein und wir brauchen mehr Friseure mit dem passenden Know-how.

Wie hast Du Deine Gründung finanziert? Hast Du Investor:innen?

Ich habe meine Gründung selbst finanziert. Heute bin ich sehr stolz darauf, dass ich ŌMAKA aus eigener Kraft aufgebaut habe. So hatte ich die Freiheit, meine Vision unabhängig umzusetzen und meine Marke nach meinen Werten zu gestalten.

Als ich startete, gab es in meinem Umfeld viele skeptische Stimmen, trotzdem entschied ich mich für meinen Weg. Ich war fest davon überzeugt, dass es eine Marktlücke gab und Lockenköpfe qualitativ hochwertige und natürliche Produkte verdienten.

Es gibt immer mehr Marken mit Haarpflege im D2C-Bereich. Was ist der USP von ŌMAKA?

Das Besondere an ŌMAKA ist die Kommunikation mit meinen Kund:innen – auf einer greifbaren, persönlichen Ebene. Ich begleite sie ab dem Kauf und bin bei Fragen für sie da. Meine Marke steht für Diversity und ich grenze keinen Lockenkopf aus!

Meine Produkte sind zertifiziert, werden in Deutschland produziert und die gesamte Herstellungskette ist nachhaltig. Meine Kund:innen bekommen Qualität und genießen Zeit- sowie Geldersparnis durch multifunktionale Produkte.

Mit ŌMAKA rege ich außerdem zu Nachhaltigkeit und Minimalismus an. Eine Shampoo-Seife reicht für die ganze Familie und für meine Tiegel gebe ich Upcycling-Tipps. In meiner Facebook-Gruppe „ŌMAKA Tausch, Kauf & Verkauf“ trifft sich meine Community, um ungenutzte Produkte weiterzugeben.

Wo siehst Du Dein Unternehmen in fünf Jahren?

Ich sehe ŌMAKA als eine etablierte Marke in der Haarpflegebranche, die für nachhaltige und vegane Produkte bekannt ist und deren Produkte in den Regalen von Drogeriemärkten stehen.

Außerdem fördern mein Team und ich gemeinsam Sichtbarkeit und Diversität in der Beauty-Branche. Menschen sind stolz auf ihre Haarpracht und ŌMAKA ist eine Plattform, um Wissen und Erfahrungen zu teilen.

Zudem habe ich weitere Arbeitsplätze geschaffen und Spenden getätigt, um weniger privilegierten Menschen zu helfen.

Was war für Dich persönlich die größte Herausforderung in Deiner Zeit als Gründerin?

Das war die Balance zwischen meiner Mutterrolle und dem Unternehmensaufbau. Es war oft herausfordernd, die Bedürfnisse meiner Kinder und ŌMAKA in Einklang zu bringen.

Als ich 2019 gründete, war mein zweiter Sohn gerade geboren. Ich musste in die neue Situation hineinwachsen und meine Zeit effektiv nutzen. Dabei habe ich gelernt, mich zu organisieren und Prioritäten zu setzen. Mit jeder Herausforderung wachse ich persönlich und als Unternehmerin.

Welche drei Tipps würdest Du jüngeren Gründer:innen geben?

Glaube an Dich selbst und Deine Vision: Es werden Zweifel aufkommen, aber halte an Deinem Ziel fest. Hab Vertrauen in Dich und Deine Fähigkeiten – das ist es, was Dich vorantreibt.

Sei offen für Lernprozesse und Wachstum: Du wirst immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Lerne, wachse und sei bereit, Dich anzupassen. Nutze Rückschläge als Lektionen und finde Wege, Dich weiterzuentwickeln.

Suche nach Unterstützung und vernetze Dich: Niemand muss den Weg alleine gehen. Suche nach Mentoren. Austausch und Zusammenarbeit können wertvolle Ressourcen sein. Scheue Dich nicht davor, um Rat zu fragen.

Über die Autorin:

Jen Martens ist stolze Mama von zwei kleinen Kindern und Gründerin von ŌMAKA Naturkosmetik. Sie ist sehr dankbar für die Möglichkeit, ihre Leidenschaft für natürliche Schönheitspflege in Schleswig-Holstein ausleben zu können. Mit ihren zertifizierten Produkten für lockige und Afrohaare hilft sie Menschen dabei, ihre einzigartige Haarpracht zu pflegen und ihre natürliche Schönheit zu umarmen.

Sie ist dankbar für das Vertrauen ihrer Kund:innen und bemüht sich, ihnen eine herzliche, qualitativ hochwertige Erfahrung zu bieten. Gemeinsam streben das Team danach, eine Welt voller Selbstliebe und Haarglück zu schaffen.

Link kopiert!