Anzeige | Larissa Walter und Uli Heintz haben mit der Gründung ihres Taschenlabels ZOÉ LU den Taschenmarkt ordentlich aufgemischt. Hinter ihrem Credo "One bag, many looks" verbirgt sich eine clevere Idee: Eine Handtasche, die sich mühelos an jedes Outfit anpassen lässt, ohne dass man unzählige Taschen besitzen muss. Im Interview erzählen die beiden Gründerinnen, wie sie auf die Idee kamen, ZOÉ LU zu gründen, warum ihr innovatives Wechselklappen-System zur Nachhaltigkeit beiträgt und wie sie die Herausforderungen des Unternehmertums als beste Freundinnen meistern.
Anzeige
vor 13 Tagen
Kann man mit der besten Freundin ein Unternehmen führen?
Liebe Larissa, liebe Uli: Euer Claim mit ZOÉ LU lautet "One bag, many looks”. Was steckt dahinter?
Wir waren immer schon sehr modeaffin und für uns ist das Outfit Ausdruck von Persönlichkeit und Stil. Accessoires, insbesondere die Tasche, spielen dabei eine wichtige Rolle. Wir wollten für unsere Outfits immer die perfekt passende Handtasche und nicht einfach nur wieder eine schwarze Tasche. Aber wir wollten trotzdem nicht unendlich viele Taschen besitzen. Also haben wir uns an die Lösung dieses Problems gewagt und unsere wandelbare Handtasche entworfen, deren Aussehen man ganz einfach verändern und zu jedem Outfit passend gestalten kann. Hierfür zippt man die Klappe auf der Rückseite der Tasche über einen Reißverschluss ab und eine neue Wechselklappe auf. Mittlerweile haben wir unzählige Designs verschiedener Wechselklappen. So ist garantiert für jeden Style, für jedes Outfit, für jeden Anlass etwas dabei – also “One bag, many looks”.
Wie kamt ihr zu der Idee, ZOÉ LU zu gründen? Was war eure Inspiration? Wir sind beide Designerinnen und haben vorher angestellt für namhafte Marken gearbeitet. 2010 haben wir uns schon einmal mit einem Taschenlabel selbständig gemacht, mussten dies aber nach 3 Jahren aufgeben. Im Anschluss daran haben wir erstmal als Freelance-Designer für einige Brands gearbeitet. Der Wunsch, nochmal etwas ganz Eigenes zu machen, wurde in dieser Zeit immer größer. Es war uns aber klar, dass wir uns nur mit einer besonderen Tasche im Handtaschenmarkt würden durchsetzen können – einer Tasche, die es so noch nicht gab. Wir wollten eine individualisierbare Handtasche entwickeln und haben sehr lange experimentiert – mit Druckknöpfen, abnehmbaren Teilen etc. Diese Ideen waren aber allesamt zu kompliziert, haben aber den Weg geebnet zu unserer finalen Idee mit der Wechselklappe. Was am Ende sehr einfach aussieht, war ein langer Kreativprozess, der sich über zwei bis drei Jahre hinzog.
Inwiefern trägt das Wechselklappen-System zur Nachhaltigkeit bei?
Eine Wechselklappe benötigt nur 30 Prozent des Materialverbrauchs einer kompletten Tasche. Unsere Kund:innen kaufen also eine neue “Tasche”, dafür wird aber nur ein Bruchteil des Leders benötigt. Der Taschenkörper bleibt der gleiche, somit wird einerseits eben wesentlich weniger Material verwendet und es werden auch weniger Taschen weggeworfen.
"Wir werden oft gefragt, ob Freundschaft und Business überhaupt zusammen funktionieren können. Dazu können wir nur sagen: Bei uns klappt das sehr gut und das schon über eine sehr lange Zeit!"
Wie habt ihr die Aufgaben als Gründerinnen untereinander aufgeteilt?
Anfangs war es so, dass wir den Designprozess der Handtaschen zusammen gemacht haben. Larissa hat sich zudem ums Marketing und die Produktion gekümmert und Uli hat den Onlineshop aufgebaut und die finanziellen Themen im Blick gehabt. Nun haben wir aber mittlerweile ein Team mit 25 Mitarbeiter:innen und viele unserer früheren Aufgaben abgegeben. Larissa kümmert sich weiterhin um die Produktentwicklung und Uli hat den Content-Bereich übernommen.
Ihr beiden kennt euch schon seit der Schulzeit. Welche Vorteile habt ihr als Gründerinnenteam dadurch, dass ihr euch schon so lange kennt und gibt es dadurch auch Herausforderungen?
Wir werden oft gefragt, ob Freundschaft und Business überhaupt zusammen funktionieren können. Dazu können wir nur sagen: Bei uns klappt das sehr gut und das schon über eine sehr lange Zeit. Wir sehen es als absoluten Vorteil, dass wir uns so gut kennen! Dadurch können wir offen über alles sprechen und haben auch das gleiche Mindset. Wir kennen die Stärken und Schwächen der anderen und müssen oft nicht mal kommunizieren, um zu wissen, was die andere denkt. Vor allem macht es sehr viel Spaß, mit der besten Freundin zu arbeiten, die Firma weiterzuentwickeln und die spannenden Projekte zusammen zu erleben.
Wir sind einfach ein super Team.
Wo seht ihr ZOÉ LU in fünf Jahren?
Auf jeden Fall international! Aber unser Wunsch ist es, als Unternehmen unabhängig zu bleiben und profitabel zu wachsen. Für unsere Mitarbeiter:innen möchten wir ein Umfeld schaffen, indem sie gerne zur Arbeit gehen und sich wohlfühlen. Daran arbeiten wir stetig. Wir wollen unsere Kund:innen inspirieren, ihren eigenen Stil zum Ausdruck zu bringen, sie empowern, zu sich selbst zu stehen und selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Bei allem steht die Freude an Mode bzw. am Leben und der Spaß daran, verschiedene Looks auszuprobieren, ganz oben. Diese Passion möchten wir weitergeben.
Was war für euch beide persönlich die größte Herausforderung auf eurer bisherigen Reise als Unternehmerinnen? Die ganze Reise ist eine ständige Herausforderung. Vor allem das erste Jahr war nicht leicht. Nach den ersten euphorischen Käufen von unseren Freunden passierte ein halbes Jahr später erstmal gar nichts mehr – Mitte 2018 hatten wir kaum Verkäufe. Wir haben darauf reagiert, alles versucht und auch kleinste Maßnahmen ergriffen, um bekannter zu werden. So landeten wir schlussendlich auch in der Show “Das Ding des Jahres” auf ProSieben, die uns einen regelrechten Bekanntheits-Boost gebracht hat. Corona hat uns als E-Commerce-Label dann in die Hände gespielt – das war aber am Anfang des Lockdowns überhaupt nicht abzusehen. Wir dachten erstmal, dass nun niemand mehr Handtaschen benötigt. Dass die Menschen sich mit Käufen von Lifestyle-Produkten Freude in ihren von Home-Office und Home-Schooling geprägten Alltag holen würden, war sehr überraschend für uns. Und mit dem Start des Ukraine-Krieges, der damit verbundenen Energie-Krise und der hohen Inflation kam die nächste Herausforderung auf uns zu. Die Menschen kaufen seither zurückhaltender und vor allem rabattierte Ware. Wir haben gelernt, offen und wachsam zu sein und uns den Veränderungen im Markt so schnell wie möglich anzupassen.
Was war euer größtes Learning?
Wir haben zwei Learnings, die relativ banal klingen, für uns aber essenziell sind:
Erstens: Wir hören immer auf unser Bauchgefühl. In den Fällen, wo wir es nicht getan haben, wurde es auch nicht gut. Zweitens: Es geht immer weiter – geht irgendwo eine Tür zu, geht woanders eine auf. Man muss nur die Augen und Ohren offenhalten, Chancen ergreifen, wenn sie sich bieten und vor allem auch flexibel bleiben.
"Wir wollen unsere Kund:innen inspirieren, ihren eigenen Stil zum Ausdruck zu bringen, sie empowern, zu sich selbst zu stehen und selbstbewusst durchs Leben zu gehen."
Welche Frauen in der Wirtschaft inspirieren euch?
Uli: Nicht unbedingt bestimmte – mich inspirieren Personen im Allgemeinen, die innovative Ideen haben und auch mal Dinge probieren, die auf den ersten Blick unkonventionell erscheinen. Generell finde ich es einfach beeindruckend, wenn Menschen ihre Ideen mit Begeisterung umsetzen, was auch immer am Ende dann daraus wird. Aber schade wäre es, es gar nicht erst versucht zu haben.
Larissa: Spontan fallen mir Frida Kahlo und Vivien Westwood ein, die sind natürlich beide nicht aus der aktuellen Wirtschaft. Aber Frida Kahlo, da ich erst kürzlich in einer “immersive Experience” Lichtinstallation über ihr Leben war – wie sie mit ihrem harten Schicksal umgegangen ist, ist bewundernswert. Ebenso Vivien Westwood, als Stilikone, die zu damaligen Zeit völlig neue, unkonventionelle Wege mit ihrer Mode beschritten hat. Aber auch im Kleinen gibt es viele Frauen, die mich tagtäglich inspirieren – wenn man sehenden Auges durch die Welt geht, findet man auch im Alltäglichen Inspiration.
Alle Infos rund um ZOÉ LU und den Produkten der Marke findest Du hier.