Hannah Andresen

vor 12 Tagen

7 Min. Lesedauer

Gründen im Studium: Wie klappt das?

Meine Gründungsstory | Caroline R. Kroll, der kreative Kopf hinter Nø Cosmetics, verrät uns im Interview, was sie inspiriert hat, zu gründen, welche Herausforderungen sie in der Skincare-Branche angehen möchte und welche wertvollen Ratschläge sie für angehende Gründer:innen parat hat.

Gründen im Studium: Wie klappt das?
Gründen im Studium: Wie klappt das?

Liebe Caroline, stell Dich und Dein Team doch einmal vor.

Ich bin die Co-Founderin und CEO von der KrollCosmetics GmbH, besser bekannt als Nø Cosmetics. Ich lebe und arbeite mit meinem Team in Berlin-Mitte. Der Berliner Standort fasst die Abteilungen Marketing und Produktentwicklung. Dazu haben wir einen eigenen Nø Store in Berlin-Mitte. Außerdem hat Nø zwei weitere Büros in NRW: In dem einen Standort befindet sich der Onlineshop, den meine Mutter leitet, die IT und das Design, das meine Schwester Charlotte als Creative Director leitet. In dem anderen Standort sitzt der Kundenservice, Sales, HR und Finance. Mittlerweile sind wir 56 Personen, die tagtäglich Außerordentliches vollbringen!

Warum hast Du Nø Cosmetics gegründet? Welche Probleme wolltest Du in der Skincare-Branche lösen?

Mein Ansporn war es, innovative und bezahlbare Hautpflege, die zu meinen Werten und Bedürfnissen passt, in die Drogerie zu bringen. Die Produkte sollten aber gleichzeitig sanft zur Haut, zuverlässig in der Wirkung und nachhaltig im Ansatz sein. Die vergebliche Suche danach war der Anstoß für meinen Vater und mich, Nø Cosmetics zu gründen.

"Mein Ansporn war es, innovative und bezahlbare Hautpflege, die zu meinen Werten und Bedürfnissen passt, in die Drogerie zu bringen."

Gegründet hast Du 2017, noch während Deiner Zeit als Studentin. Was sind Deine Top 3 Tipps an alle, die auch während ihres Studiums gründen möchten?

Nicht machen – nein Quatsch, Spaß beiseite!

Du hast außerdem gemeinsam mit Deinem Vater gegründet. In welchen Bereichen konnte er Dich unterstützen?

Mein Vater war lange in der Beauty Branche und dabei auch in den unterschiedlichsten Unternehmen tätig. Für mein 16-jähriges-Ich gab es kaum etwas Cooleres, als dass mein Vater ständig mit neuen Make-up-Produkten und Samples nachhause kam. Alles in allem würde es Nø Cosmetics in der Form so vielleicht gar nicht geben, wenn wir nicht auf das Wissen, die Erfahrungen und das Netzwerk meines Vaters hätten zurückgreifen können.

Gab es für Euch auch Herausforderungen dadurch, dass Ihr Euch als Gründungs-Duo so nahesteht?

Nicht nur für meinen Vater und mich, sondern für die ganze Familie Kroll. Was viele nicht wissen, ist, dass meine ganze Familie im Unternehmen eingespannt ist. Was schnell mal dazu führt, dass bei privaten Abendessen auch arbeitsbezogene Themen und Gespräche entstehen können. Ein Teil der Lösung war es, unsere WhatsApp Familiengruppe von der Unternehmensfamiliengruppe zu trennen. Damit ist es natürlich aber nicht getan. Wenn wir mit arbeitsbezogenen Themen auf Familienmitglied in der Freizeit zurückkommen, haben wir uns angewöhnt, vorher zu fragen, ob die Person grad Kapazität hat. Aber auch da würde ich lügen, wenn wir Arbeit und Freizeit immer strikt voneinander trennen – dafür ist Nø ja unser Herzensprojekt.

Du setzt Dich mit Nø Cosmetics auch stark für Tiere ein. Wie genau sieht das aus – und wie passen Tierrechte und Skincare zusammen?

Es ist kein Geheimnis, dass gerade auch die Beauty-Branche schnell mit Tierversuchen assoziiert wird. Mein Herz schlägt nicht nur für Skincare, sondern vor allem auch für Tiere. Deshalb setze ich mich und wir uns mit jeder Faser für das Wohl dieser wundervollen Wesen ein. Das ist ein Grund, warum unsere Produkte vegan und nicht an Tieren getestet sind. Außerdem unterstützen wir unterschiedlichste Projekte wie Eden Reforestation Project, Pro Ocean, Mercy For Animals und das Tierheim Berlin.

Gemeinsam mit dem Creator Leon aka. „xskincare“ habt Ihr bereits mehrere Co-Creation-Produkte gelauncht, die z. T. innerhalb von kürzester Zeit ausverkauft waren. Was ist das Erfolgsrezept für gelungene Kooperationen mit Creator:innen?

Ich kann kein Erfolgsgeheimnis für eine gelungene Kooperation mit Creator:innen teilen, da es das für mich und uns nicht gab. Die Verbindung zwischen Leon und Nø entstand durch ein ein-stündiges Telefonat zwischen Leon und meinem Vater, wovon meine Mutter die letzten 10 Minuten mitgehört hat. Nachdem die beiden aufgelegt hatten, meinte meine Mutter: "Der ist ja genauso verrückt wie du!" – und das war der Startschuss für eine richtig tolle Zusammenarbeit.

Was war für Dich persönlich die größte Herausforderung in Deiner Zeit als Gründerin?

Wie führe ich ein Team? Wie kann ich das Team-Klima hochhalten? Das sind Themen, die kann einem keiner erklären, vorschreiben oder beibringen. Für mich war das ein absoluter Learning-by-Doing-Prozess, den ich immer wieder optimiere und optimieren muss. Zusammenfassend ist es für mich am wichtigsten, dass jede:r zu mir kommen kann und möchte. Dabei geht es mir nicht um aktuelle Projekte oder Ziele, sondern darum, dass Bedürfnisse und Probleme besprochen werden können.

Wo siehst Du Nø Cosmetics in fünf Jahren?

In 5 Jahren würde ich mir für Nø Cosmetics wünschen, dass…

… es weitere Nø Stores in Deutschland gibt.

… die Produkte außerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich sind.

… Nø genauso familiär bleibt, wie es ist.

Über die Person:

Caro war noch Studentin, als sie 2017 entschloss, hochwertige Skincare zu Drogeriepreisen auf den Markt zu bringen. Dass sie das richtige Gespür hatte und über jede Menge Entrepreneur Mindset verfügt, zeigen die Zahlen: Ihr Familienunternehmen Nø Cosmetics hat sich in den letzten Jahren verdreifacht, macht zweistellige Millionen-Umsätze und bringt einen Besteller nach dem anderen in die Drogerien. Die 28-jährige Wahl-Berlinerin engagiert sich aber nicht nur für gesunde Haut durch vegane Skincare, sondern auch für Umweltschutz, Tierrechte und Female Empowerment.

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