STRIVE-Redaktion
vor 18 Tagen
Wie viel Luxus verträgt mein Büro-Outfit?
Dos und Dont’s für das Büro-Outfit. Dürfen wir als Wirtschaftsmagazin, das weibliche Rolemodels und Geschichten erfolgreicher Frauen in den Mittelpunkt rücken und erzählen will, darüber überhaupt schreiben? Unbedingt, denn ob wir es wollen oder nicht: Was wir tragen, hat genauso wie unsere Stimme, unser Auftreten, unser Verhandlungsgeschick und so viele andere Faktoren Einfluss darauf, wie wir auf (potenzielle) Geschäftspartner:innen wirken.
"Dein Business Outfit sendet ein Signal nach außen - ob gewollt oder ungewollt“, bestätigt Marken- und Luxus-Expertin Maria von Scheel-Plessen. „Deshalb sollten Kontext und Purpose gut überlegt sein.“ Sprich: Was möchte ich kommunizieren und wie inwieweit unterstützt mein Outfit dieses Ziel? Will ich auffallen und zum Beispiel besonders modebewusst wirken? Oder will ich vielmehr Zurückhaltung ausstrahlen, weil ich nicht meine Person, sondern mein Produkt in den Vordergrund stellen möchte?
„Der Business-Look erhöht den Wiedererkennungswert“
„Insbesondere im Personal Branding-Bereich ist der Business-Look ein persönliches Markenzeichen und erhöht den Wiedererkennungswert“, erklärt Maria von Scheel-Plessen. Viele Speaker:innen setzten den Fokus dabei auf bunte Hosenanzüge oder maximalistische Accessoires. „Traut euch eure Komfortzone zu verlassen!“, ermutigt die Markenexpertin.
Wichtig sei dabei jedoch, dass sich das Outfit leicht in den eigenen Arbeitsalltag einfüge. Wer viel reist und an einem Tag diverse externe Termine hat, dem rät die Expertin zu mehrschichtigen und damit besonders wandelbaren Looks, dem sogenannten „Layering. Das ist besonders praktisch, „falls ihr es zwischen den Meetings und dem Dinner nicht mehr ins Hotel oder nach Hause schafft“, so Maria von Scheel-Plessen.
Kleidung von Luxusmarken: Zu viel „Luxus“ für den Job?
Markenklamotten mit deutlich sichtbaren Logos hochpreisiger Brands sind im Jobkontext für viele immer noch ein No-Go. Maria von Scheel-Plessen sieht das deutlich entspannter: Insbesondere bei Frauen sei dies zwar eine noch immer andauernde Debatte, „da wir uns immer noch zu wenig trauen, Erfolge zu zeigen und Statussymbole eben bewusst nicht zeigen“. Verstecken brauche man teure Luxusartikel ihrer Meinung nach aber auf keinen Fall: „Sei es ein Erbstück oder ein lang erarbeitetes Geschenk an sich selbst: Es ist absolut okay, diese in der Business-Welt zu tragen.“
Auch in Sachen Schmuck und Accessoires spricht der Expertin zufolge nichts gegen das, was einem nun mal gefällt. „Hier sind einem meines Erachtens keine Grenzen gesetzt und man kann Farben und Formen bunt mixen. Von Stacking zu Fokus-Pieces sind Accessoires sogar oft ein guter Opener beim Smalltalk während eines Business-Events.“ Von einer wilden „Logomania“ verschiedener Marken rät die Expertin allerdings ab: „Fokussiert euch lieber auf ein paar Highlights und kombiniert nicht zu viele offensichtliche Marken miteinander.“
Bei hochwertigen Uhren sind viele im geschäftlichen Umfeld zurückhaltend, tragen Lieblingsstücke oft eher privat als bei der Arbeit. Denn: Wer will schon protzig wirken? Pauschal „zu viel Luxus“ gibt es allerdings auch hier nicht. Das jedenfalls findet Matthias Breschan, CEO des berühmten Uhrenherstellers Longines. „Es kommt viel mehr darauf an, in welcher Branche man sich bewegt. Wenn ich in einer Bank arbeite, wird vermutlich etwas anderes als angemessen empfunden als in einem Startup.“ Gerade zurückhaltendere Vintage-Modelle würden aber seit Jahren immer beliebter.
Fazit: Auch im Job sollte jede:r von uns genau das tragen, was sie oder er am liebsten trägt. Aber: Es lohnt sich durchaus, sich zumindest vor wichtigen Verhandlungen oder Pitches ein, zwei Gedanken über das eigene Erscheinungsbild zu machen. Um maximal erfolgreich zu sein.