Arbeiten am Strand, surfen in der Pause, jeden Tag Sonne: Ortsunabhängiges Arbeiten auf Bali & Co. wirkt auf Social Media wie ein absurder Traum. Ich selbst habe diesen „Traum“ drei Jahre lang gelebt und mein Business als digitale Nomadin aufgebaut. Eins kann ich sagen: Nicht alles, was glänzt, ist Gold.
Reisen und Arbeiten: Was es wirklich bedeutet
Strand, Sonne und Surfen gehören durchaus dazu, sind aber längst nicht alles. Der ständige Wechsel zwischen Unterkünften, schwankender WLAN-Qualität und verschiedenen Zeitzonen kostet enorm viel Energie, auch wenn Du das auf Instagram nicht siehst.
Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Woche, in der ich ein neues Programm gelauncht habe und das Internet so schlecht war, dass ich mir mitten im Call spontan mehr Datenvolumen kaufen musste, um auf Hotspot umzuschwenken. Auch laute Co-Working-Cafés, Esstische als Schreibtisch-Ersatz und die ständige Recherche nach Unterkünften sind auf Dauer keine Lösung. Für eine gewisse Zeit mag das aufregend und spannend sein, aber irgendwann wird es zu viel – vor allem in Kombination mit dem Aufbau eines eigenen Unternehmens.
Warum ich keine digitale Nomadin mehr sein will
Nach drei Jahren ohne Homebase und mit unzähligen Langstreckenflügen ging es so nicht weiter. Wie so oft im Leben gilt auch hier: Du kannst nicht alles gleichzeitig haben. Entweder Du gibst Vollgas im Business oder Du genießt das Reiseleben mit Surfen, Sonne und Strand. Beides dauerhaft zu kombinieren, ist eine Illusion. Dein Körper hat langfristig nicht die Energie, ständig durch verschiedene Zeitzonen zu reisen, sich permanent an neue Menschen und Umgebungen zu gewöhnen oder jedes Mal neu herauszufinden, wo das nächste Fitnessstudio ist.
Was viele ebenfalls unterschätzen: Als Digital Nomad bist Du angreifbarer für Krankheiten. Durch die ständige Veränderung der Umgebung setzt Du Dich permanent neuen Bakterien und Viren aus und Dein Körper hat kaum Zeit, sich anzupassen.
Wenn Du es übertreibst, rutschst Du schnell in einen dauerhaften Stresszustand: Du bist oft angeschlagen oder krank, sozial überfordert und hast irgendwann keine Lust mehr, die 512. neue Person kennenzulernen.