Isabelle Müller-Pál

vor 10 Tagen

5 Min. Lesedauer

5 Übungen, die Deine mentale Stärke trainieren

Gastbeitrag | Mentale Stärke hilft uns, mit Herausforderungen und Stress besser umzugehen und leichter unsere Ziele zu erreichen – im Beruf wie im Privatleben. Dabei ist mentale Stärke kein angeborenes Talent. Sie entwickelt sich zum überwiegenden Teil mit den Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen. Und sie lässt sich gezielt verbessern. Unsere Gastautorin Isabelle Müller-Pál stellt 5 Übungen vor, mit denen Du Deine mentale Stärke trainierst.

5 Übungen, die Deine mentale Stärke trainieren
5 Übungen, die Deine mentale Stärke trainieren

Profisportler:innen nutzen schon lange mentales Training, um sich optimal auf ihre Wettkämpfe vorzubereiten und ihre Leistung zu steigern. Astronaut:innen noch länger. Ohne intensive mentale und emotionale Vorbereitung aller Teammitglieder startet keine Raummission. Doch auch jenseits von Wettkampf und Weltraum können wir von mentalem Training profitieren – für mehr Fokus, Belastbarkeit, Mut und Erfolg. So kannst auch Du anfangen, Deine mentale Stärke zu trainieren:

1. Glaub nicht alles, was Du denkst.

Aus evolutionären Gründen tendieren wir häufig dazu, in negative Denkmuster zu verfallen. Unsicherheiten, Zweifel, Sorgen und Ängste schwächen und limitieren uns – und das ist völlig normal. Unsere Tendenz zum Negativen entstammt einer Zeit, in der wir ständig damit beschäftigt waren, unser Überleben zu sichern. Wir mussten Risiken und Gefahren blitzschnell erkennen und entsprechend handeln. Im Prinzip eine geniale Funktion unseres Gehirns! Doch leider ist sie noch nicht an unsere moderne, sichere Welt angepasst. Ein gesundes Gegenmittel: Glaub nicht alles, was Du denkst. Nimm Abstand von Deinen Gedanken. Das gelingt, indem Du beginnst, Deine Gedanken zu beobachten. Allein schon durch die Beobachtung entsteht automatisch ein Stück Distanz – und das Negative verliert an Kraft.

2. Visualisiere Deine Ziele.

Stell Dir vor, Dein Ziel ist bereits jetzt Realität … wie wäre das? Welche Bilder tauchen vor Deinem inneren Auge auf? Das regelmäßige Visualisieren Deines Ziels stärkt einerseits Deinen Glauben daran, dass Du es erreichen kannst und damit Dein Selbstvertrauen. Andererseits fördert es Deine Motivation, nicht zu schnell aufzugeben und langfristig dranzubleiben. Nicht zuletzt kannst Du Dir über das visuelle Einüben leichter bestimmte Verhaltensmuster aneignen, wie zum Beispiel eine selbstbewusste Körpersprache bei einem Vortrag. Innere Bilder sind eng mit unseren Emotionen und dem Unterbewusstsein verknüpft, das zu 90 Prozent unser tägliches Denken, Fühlen und Handeln steuert. Daher kann regelmäßiges Visualisieren einen großen Einfluss darauf haben, wie Du Dich in bestimmten Situationen fühlst und verhältst.

3. Nutze positive Selbstgespräche.

Wie sprichst Du eigentlich innerlich mit Dir selbst? Unterstützend und wohlwollend? Oder kritisch und destruktiv? Die Gedanken und Worte, die wir wählen, haben Wirkung. Deine Gedanken beeinflussen Deine Gefühle, und diese wiederum Deine Entscheidungen und Dein Verhalten. Was Du häufig denkst, wird mit der Zeit in Deinem Unterbewusstsein abgespeichert. Der Grund dafür ist, dass unser Gehirn im Prinzip faul ist: Es will Energie einsparen und daher möglichst viele Dinge automatisieren. Diesen Zusammenhang kannst Du nutzen, um Dich bewusst innerlich zu stärken und eine positive Haltung gegenüber Deinen Herausforderungen einzunehmen. Frage Dich: Welcher Gedanke tut Dir gut? Was brauchst Du? Und dann wiederhole diesen Gedanken. Sprich ihn laut aus. Hör ihn Dir an. Mach ihn zu Deinem inneren Mantra.

4. Priorisiere und setze Dir einen Fokus.

Oft verlieren wir den Blick für das Wesentliche. Kein Wunder angesichts unserer alltäglichen Informationsflut. Um unsere Aufmerksamkeit an der richtigen Stelle zu behalten, müssen wir die Anzahl der Ablenkungen minimieren. Je fokussierter Du bist, umso mehr Energie und Tatkraft bleiben Dir für das, was Du erreichen willst. Du nimmst eher Chancen und Lösungen rund um Dein Ziel wahr und erhältst Ideen, die Dich voranbringen. Um mehr Fokus zu erlangen, helfen diverse Apps, die beispielsweise Deine Social-Media-Nutzung begrenzen, Deine Zeit in die Pomodoro-Technik einteilen oder Deine To-do-Listen tracken. Der nachhaltigste Ansatz jedoch – der das Problem bei der Wurzel anpackt – ist, Deine Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen. Eine erwiesene Methode dafür: Meditation. Bereits fünf bis zehn Minuten tägliches Meditieren kann Deinen Fokus enorm steigern.

5. Betrachte Hindernisse als Chance.

Wenn wir einen Misserfolg erleben, ist das eine unangenehme bis schmerzhafte Erfahrung – aber auch immer eine Chance für Weiterentwicklung und Wachstum. Deine inneren Blockaden, Hindernisse und Grenzen sind spannend: Denn genau dort liegen Deine persönlichen Stellschrauben, an denen Du drehen kannst, um über Dich hinauszuwachsen. Deshalb lass Dich nicht vorschnell unterkriegen, wenn sich Dir etwas in den Weg stellt. Nimm stattdessen eine neugierige Haltung ein und betrachte die Situation als Chance. Aus Gegenwind wird Fahrtwind, wenn Du Deine Segel richtig setzt.

Über die Autorin

Isabelle Müller-Pál ist Mentaltrainerin und begleitet ihre Klient:innen, Klarheit und mentale Stärke zu entwickeln, damit sie ihr wahres Ich leben können. Denn die Grenzen, die wir uns oft in die Köpfe setzen, sind nicht real. Das Einzige, was wirklich begrenzt ist, ist unsere Zeit. Auf der Suche nach mehr Erfüllung und Sinn in ihrem Leben fand sie ihre Berufung im Mentaltraining, nachdem sie zehn Jahre lang erfolgreich im Bereich Redaktion und PR arbeitete, zuletzt in leitender Position. Jetzt verbindet sie ihre Kommunikationskompetenz mit ihrer Passion. www.isabellemuellerpal.de

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