Warum stehen Menschen bei Rolex, Chanel und Louis Vuitton vor der Tür Schlange? Diese Marken sind Meister des psychologischen Marketings und Brand Buildings – wir Unternehmer:innen können davon lernen. Ich nenne es “The Rolex Code”.
Jackie Sharon Tamblyn
vor 19 Tagen
Von Luxusmarken lernen: Was Rolex und Co. so anziehend macht
Derzeit produziert Rolex jährlich etwa 1,1 Millionen Uhren (Symbolbild).
Luxuslabel lassen ihre Kundinnen und Kunden Schlange stehen, nur um sie am Ende auf eine Warteliste zu setzen. Luxusmarken sind deshalb Luxusmarken, weil sie nicht nur im Marketing ziemlich viel richtig machen. Das beginnt mit langfristigem Denken. Sie setzen auf hohe Preise, künstliche Verknappung und langfristige Positionierung auf dem Markt.
Verlangen durch Verweigerung
Derzeit produziert Rolex jährlich etwa 1,1 Millionen Uhren – mehr als vor der Krise, aber es sind immer noch weniger Uhren als nachgefragt werden. Rolex produziert bewusst unter der Nachfrage.
Wer das sofortige Kaufglück verweigert, erzeugt Verlangen.
So halten Luxus-Marken das Verlangen ihrer Kunden hoch. Die Menschen sind bereit, monatelang auf eine Uhr im Wert von 25.000€ und mehr zu warten – Ausgang ungewiss.
Mir ging es ähnlich. Auch ich wollte mir zur Feier meiner ersten Umsatzmillion (für mich als “Arbeiterklassenkind” ein vormals unerreichbares und somit sehr besonderes Ziel) eine Rolex gönnen und wurde sehr oft vertröstet. Wer eine Rolex will, darf warten.
Auch das französische Familienunternehmen Hermès arbeitet mit dem Verknappungseffekt und verkauft die Taschenmodelle „Kelly“ sowie „Birkin“ rationiert. Das Gleiche gilt für einige Taschen bei Louis Vuitton. Diese Form der Verknappung ist ein machtvolles Marketing-Instrument – auch bei digitalen Produkten. Wer das sofortige Kaufglück verweigert, erzeugt Verlangen.
Jeder kann Luxus-Marken kaufen
Sie ist die Prachtstraße, Aushängeschild und Sehnsuchtsort für internationale Fashionistas – die Düsseldorfer Königsallee. Ich bin öfter dort – wohne ich doch in der Nähe. Ich umgebe mich mit diesem Vibe, ich liebe den bewussten Umgang mit Luxus, und für mich ist es gleichzeitig eine große Inspiration, für meinen Drang nach der Analyse von Menschen, den ich als Sozialpsychologin habe.
Jeder, der dort shoppen will und kann, der darf. Die Verkäufer:innen fragen nicht, ob sich jemand ein teures Teil leisten kann, wenn sie eine Kreditkarte annehmen. Sie denken schlichtweg nicht ans Portemonnaie ihrer Kunden, was viele Mittelständler und Selbstständige das machen.
Luxusmarken laufen niemandem hinterher. Ganz im Gegenteil.
Das gibt mir als Unternehmerin zu denken. Die Frage ist: Lasse ich es zu, dass diejenigen, die können und wollen, mein Produkt kaufen? Oder treffe ich eine Selektion, sei es durch Ansprache, Marketing oder die möglichen Zahlungsmethoden?
Luxusmarken kennen ihren Wert
Luxusmarken laufen niemandem hinterher. Ganz im Gegenteil. VIP-Treatment gibt es bestenfalls für besonders potente Kundinnen und Kunden, die regelmäßig ihr Geld für die Edelprodukte ausgeben.
Wir Unternehmer:innen liefern den besten Gegenwert für unseren Preis. Und genau diese Haltung müssen wir ausstrahlen – als Mensch und als Marke. Die teuren Label machen es uns vor, sie wissen um ihren Ruf und um ihre Bedeutung.
Es gibt keine Preisgrenze
Wie teuer darf eine Dienstleistung, ein Produkt sein? Es gibt keine Regeln, jedenfalls nicht für Luxusmarken. Für jedes Angebot gibt es die passende Zielgruppe, die sich aus ihrem Investment in ein Luxusgut ein Vielfaches kreiert. Sei es monetär, energetisch oder emotional.
Über Jackie Sharon Tamblyn:
Die Sozialpsychologin und Sozialwissenschaftlerin ist Business & Money-Coach und Gründerin der ALL IN ACADEMY. Ihr einzigartiges Know-How verbindet Psychologie mit Marketing-Expertise, so dass auch bekannte Branchen-Größen sich von ihr zu mehr Erfolg und höheren Umsätzen coachen lassen. Sie selbst hat innerhalb von 17 Monaten nach dem Gründen ihre erste Umsatzmillion erwirtschaftet und wächst stetig. Ihr Coaching mit den Kernthemen Geldpsychologie, Luxus Personenmarkenbildung und Vertrieb sind so gefragt, dass sie in Gruppencoachings ihr Wissen weiter gibt und Wartelisten für ihre private Coachings hat, die im 6-stelligen Bereich liegen. Webseite: www.allinacademy.de