STRIVE Redaktion

01. April 2022

4 Min. Lesedauer

Machtspiele im Job: 3 Tipps, die helfen

Überall entlang der Karriereleiter gibt es Chef:innen und Kolleg:innen, die klarmachen wollen, dass sie das Sagen haben. Gerade in hierarchischen, männlich geprägten Unternehmen folgt dieses Verhalten seinen ganz eigenen Regeln – und ist für Frauen oft nur schwer zu durchschauen. Die profilierte Coach Marion Knaths will das ändern. Seit 2005 bringt sie Frauen in Führungsseminaren bei, wie sie sich erfolgreich durchsetzen, ohne sich zu verbiegen. Hier verrät sie drei Tipps, wie Sie sich im Spiel um die Macht behaupten können.

Machtspiele im Job: 3 Tipps, die helfen

Marion Knaths (54) ist Bestsellerautorin und Beraterin. Mit ihrer Firma sheboss bietet seit 2015 sie Führungsseminare und Coachings für Frauen an.

1. Hierarchie kommt vor Inhalt Die zentrale Frage, die Machtspiele antreibt, lautet: Wer darf was? Besonders gut zeigt sich das bei Meetings: Hier klärt sich die Rangordnung erst im Laufe der Besprechung. Gerade zu Beginn versuchen Teilnehmer:innen deshalb, sich höher zu stellen als ihre Kolleg:innen, indem sie andere Beiträge ignorieren oder kritisieren – und sich so nach unten abgrenzen. Wer genau dann eine Idee einbringt, kommt damit oft nicht weit. Mit der Qualität hat das aber meist wenig zu tun.

Knaths‘ Tipp: Achten Sie auf das richtige Timing und verschwenden Sie keine Inhalte. Wenn Sie etwas Wichtiges zu sagen haben, setzen sie die ersten Minuten einer Besprechung aus. Kommt dann der Moment, an dem über Inhalte gesprochen wird, ist Ihre Chance gekommen. Dann wird Ihre Leistung auch angemessen gewürdigt.

Beiträge immer an die Ranghöchsten richten, am besten mit Namen. Denn wenn die sogenannte „Eins“ zuhört, macht das auch der Rest.

2. Wenn die Vorgesetzten zuhören, hören auch die anderen zu

Nicht mitmachen ist bei Machtspielen keine Option. In dem Meeting-Beispiel heißt das: Wer dabei ist, bekommt automatisch eine Position zugeteilt. Zuhörer:innen finden sich daher schnell ganz unten in der Hierarchie wieder. Auch Fragen werden gerade in größeren Runden eher ignoriert und tragen nicht dazu bei, dass man seine Position verbessert.

Knaths‘ Tipp: Entscheidend ist, wen man anspricht. Gerade Frauen richten sich oft an alle Beteiligten, um nicht unhöflich zu sein. Oft geht das Gesagte dann aber unter. Im schlimmsten Fall fühlen sich Vorgesetzte sogar beleidigt, weil sie sich übergangen fühlen. Deshalb gilt: Beiträge immer an die Ranghöchsten richten, am besten mit Namen, so klappt es auch bei virtuellen Runden. Denn wenn die sogenannte „Eins“ zuhört, macht das auch der Rest.

Wer beim Griff zum Arm oder dem Tätscheln der Hand zurückweicht oder gar nicht reagiert, signalisiert dem Gegenüber: Ich ordne mich unter.

3. Auf die Geste kommt es an

Nicht nur in Worten, sondern auch in der Körpersprache drücken sich Machtspiele aus. Bei Begrüßungen tendieren vor allem männliche Kollegen dazu, neben dem Handschlag auch die Hand auf den Arm oder die Hand ihres Gegenübers zu legen. Ein klares Zeichen für: Ich bin dir höhergestellt. Wer darauf nicht reagiert, stimmt dieser Rangfolge unbewusst zu.

Knaths‘ Tipp: Zwar mag es unangenehm sein, doch wer beim Griff zum Arm oder dem Tätscheln der Hand zurückweicht oder gar nicht reagiert, signalisiert dem Gegenüber: Ich ordne mich unter. Stattdessen ist es besser, die Geste zu erwidern. Unter Kolleg:innen kann das der Griff auf den Arm sein. Bei Geschäftskontakten, die Ihre Hand tätscheln, empfiehlt Knaths, mit einem Tätscheln von der Seite zu reagieren. Das signalisiert Nähe, aber auch einen Umgang auf Augenhöhe. Bei Vorgesetzten ist dagegen jegliche Geste tabu. Wer dann retourniert, verprellt die Ranghöheren womöglich.

Wie sich Machtspiele besser verstehen lassen und wie es gelingt sie für sich zu nutzen, darüber hat Marion Knaths in der STRIVE-Masterclass am 12. April gesprochen. Haben Sie das Event verpasst? Als STRIVE-Abonnent:in können Sie auf die Aufzeichnung kostenlos zugreifen. Hier geht es zu unserem Event-Bereich.

Über die Person:

Marion Knaths hat eine steile Karriere hingelegt. Mit 19 Jahren startete sie bei Otto und schaffte es mit 34 Jahren bis in eine Führungsposition. Mit ihrer Firma sheboss bietet seit 2015 sie Führungsseminare und Coachings für Frauen an. Als Bestellerautorin der Bücher „Spiele mit der Macht: Wie Frauen sich durchsetzen“ und „FrauenMACHT! Die besten Wege, zu überzeugen und erfolgreich zu sein“, hat sich Marion Knaths einen großen Namen gemacht.

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