Daniela Hinrichs

vor 8 Tagen

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Schönes schenken? Nehmen Sie doch Kunst!

Kolumne Kunst | Ein Jahr ist immer auch eine Reihe schöner Anlässe für Gedanken daran, womit man seinen Liebsten eine Freude machen könnte. Das große Finale, alle Jahre wieder, ist für einige von uns das Weihnachtsfest.

Schönes schenken? Nehmen Sie doch Kunst!
Schönes schenken? Nehmen Sie doch Kunst!

Die letzte große Päckchenschlacht, bevor die Zeit in der Silvesternacht in Richtung gute Vorsätze auf null hinuntergezählt wird. Wieso also nicht etwas schenken, das bleibt, entspannt und dabei auch noch inspiriert? Das geht besonders gut mit: Kunst. Sie überwindet die Zeit und braucht kein Update. Sie verführt und macht vielleicht ein bisschen süchtig. Sie ist persönlich, weil sie für jede:n anders ist. Für alle, die sich im Kunstverschenken längst einmal versuchen wollten, aber aus Unsicherheit noch zögern, lautet die gute Nachricht: Der Kunstmarkt hat sich erheblich geöffnet, die langersehnte Transparenz ist endlich eingetroffen. Der einfache Zugang zu Online-Auktionen und die Möglichkeiten des Preisvergleichs im Netz eröffnet einen ganzen Kosmos unverwechselbarer Gaben. Jetzt heißt es, kurz das letzte Zögern abschütteln, mit Muße auf die Suche gehen und ein Gebot abgeben. Damit das richtig gut gelingt, kommen hier meine Tipps für Ihren gelungenen Auktionskauf.

1. Buyers Limit - behalten Sie den Preis im Blick

Mit vielen anderen Menschen auf ein Werk zu bieten, kann aufputschend wirken. Wenn Sie sich vorher ein Limit setzen, das Ihren Möglichkeiten entspricht, gibt es nach dem Kauf keinen Grund für negative Gefühle. Behalten Sie das Buyers Limit, den Aufschlag für Käufer:innen, im Blick: einen vereinbarten Prozentsatz, der zusätzlich zum Zuschlagpreis (Hammergeld plus MwSt. plus Folgerechtsumlage) gezahlt wird. Auch Kosten für Transport und Lieferung sollten mitgedacht werden.

2. Day Sale vs. Evening Sale

Zwei wesentliche Punkte unterscheiden Tages- und Abendauktionen: die Anzahl der Lose und der Wert der verkauften Werke. Beim Evening Sale werden viel weniger Lose (oder Werke) verkauft als im Day Sale und dies in der Regel zu wesentlich höheren Preisen. Verglichen mit der Gastronomie wäre der Day Sale ein Brunch, der wegen der großen Anzahl der zu verkaufenden Lose oft wesentlich länger dauern kann als der Evening Sale. Dieser wäre, um im Bild zu bleiben, das Fünf-Gänge-Menü mit Weinbegleitung im Sternerestaurant.

3. Augen auf im Nachverkauf

Kunstwerke, die in der Auktion nicht verkauft werden, sind Restanten. Diese können im Nachverkauf oft unter dem Mindestschätzpreis, plus Aufgeld, erworben werden. Schnäppchen sind möglich!

4: Und natürlich: Bleiben Sie authentisch!

Kunst hat Wert, regt zum Nachdenken an und bleibt immer besonders, denn schon die Auswahl braucht Zeit und Bedacht. Wer Kunst verschenkt, legt den Beschenkten auch große Wertschätzung mit ins Paket.

Über die Autorin:

Daniela Hinrichs ist Kunstberaterin, Gründerin, Business Angel und laut Blouin Artinfo eine der „50 Most Exciting Art Collectors Under 50“. Instagram: @dear.photography www.danielahinrichs.com

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