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Artikel (504)

  • Vom Leben gelernt: Starkoch Tim Raue im Interview

    STRIVE+ | Sterne- und Fernsehkoch Tim Raue (49) über die Art und Weise, wie er als Unternehmer Entscheidungen trifft, worin er sein Geld investiert, was ein:e CEO können muss und was er noch erledigen würde, wenn morgen die Welt unterginge. Herr Raue, sind Sie je erwachsen geworden? Privat mit Mitte 30. Beruflich schwanke ich täglich zwischen kindlicher Neugier und konservativem Verantwortungsbewusstsein. Welches Tier wären Sie, wenn Sie kein Mensch geworden wären? Ein Eichhörnchen! Ich lebe im Hier und Jetzt, sammle viel, vergesse oft, was ich schon so alles zusammengetragen habe, und bin generell lebensfroh und fleißig. Welche Eigenschaft hat Sie im Leben am weitesten gebracht? Enthusiasmus und Neugier machen mein Leben spannend, mein Ehrgeiz treibt mich an, Willensstärke und Disziplin sorgen dafür, dass ich realisiere, was ich mir vornehme. Meine Demut lässt mich dankbar sein für jeden Tag, den ich habe. Wofür schämen Sie sich? Wenn ich meine Wut nicht im Griff habe und laut und forsch werde. „Ich würde mein 14-jähriges Ich in den Arm nehmen und mir sagen, dass ich liebenswert bin.“ Morgen geht die Welt unter – was erledigen Sie heute noch? Ich habe keine Träume und schiebe nichts auf. Die Zeit würde ich mit den liebsten Menschen verbringen, mit grandiosen Weinen und leckerstem Essen. Wir würden bis zur letzten Sekunde genießen. Was vererben Sie Ihren Kindern? Nichts, in diesem Leben werde ich keine Kinder haben. Wo ist Geld gut angelegt? Ich habe es immer in mich investiert:in mein Wissen, in Therapien und darin, dass es mir gut geht. Bereuen Sie Fehler? Sie gehören dazu. Ich lerne sofort aus ihnen und versuche immer, mich zu optimieren. Worüber konnten Sie zuletzt richtig laut lachen? Über einen Film der Minions. Sie wollen ein Pfadfinderabzeichen und es geht natürlich alles schief. Welchen Tipp geben Sie Ihrem 14-jährigen Ich? Oha, das war eine ganz schwierige Zeit in meinem Leben. Anstatt eines Tipps würde ich mich in den Arm nehmen und mir sagen, dass ich liebenswert bin und dass es später in meinem Leben Menschen geben wird, die mich bedingungslos lieben werden. Wir würden zusammen weinen und der 14-Jährige würde Hoffnung schöpfen. Es würde ihm helfen, die nächsten harten drei Jahre besser zu überstehen. "Wer gibt, sollte nichts dafür erwarten." Wenn Sie ein Unternehmen wären, wen würden Sie zur/zum CEO machen? Den Menschen, der in der Lage wäre, die zwei konträren Lager zu vereinen – die Kreativen und die Kontinuierlichen. Sind Sie sich ein guter Chef? Ich versuche, jeden Tag ein besserer Chef zu werden. Vor jeder Entscheidung spiele ich durch, was sie für meine Mitarbeiter:innen, meine Gäst:innen, meine Kund:innen sowie den Betrieb bedeutet. Welches Unternehmen hätten Sie gerne gegründet? Ich habe alles gegründet, was in meiner Möglichkeit stand. Ich hätte mein Einkommen einfach viel früher in eine Immobilie stecken sollen und besser schon vor 25 Jahren eine Wohnung in Berlin gekauft. Wer schuldet Ihnen etwas? Niemand. So wie ich auch niemandem etwas schulde. Wer gibt, sollte nichts dafür erwarten. Ich zahle Rechnungen auch immer direkt. Wann wussten Sie, dass Sie niemanden mehr von sich überzeugen müssen? Ich muss mich jeden Tag davon überzeugen, meinen eigenen Ansprüchen zu genügen. Das ist meine Herausforderung Über die Person: Tim Raue ist Unternehmer, einer der bekanntesten Fernsehköche Deutschlands und bekam vom Guide Michelin zwei Sterne verliehen. Seit 2019 betreibt er in Berlin sein mehrfach ausgezeichnetes Restaurant „Tim Raue“. Als der heute 49-Jährige als Jugendlicher eine Ausbildung zum Koch begann, schaffte er es, von der schiefen Bahn zu kommen. Raue wuchs in Berlin-Kreuzberg auf und war in seiner frühen Jugend Mitglied einer Jugendgang, in der Gewalt und Drogen seinen Alltag bestimmten. Raue ist in zweiter Ehe verheiratet.

  • Leihen statt kaufen: Warum das Mietmodell trendet

    STRIVE+ | Leihkultur als neue Leitkultur? Der Trend geht weg vom Besitz hin zum Mietmodell. In diesen fünf Bereichen funktioniert es schon jetzt besonders easy. 1. Werkzeug Kleines DIY-Projekt oder ambitionierten Umbau geplant, aber nicht alle nötigen Werkzeuge im Haus? Kein Problem! Bei großen Baumärkten wie Obi oder Hagebaumarkt kann man sich auf Stundenbasis Leitern, Bohrmaschinen, Tapeziertische und Co leihen. Geht bei kurts auch easy per App und Abholstation. Mehr Infos: kurts.tools/de. 2. Elektronik Lieber die kabellosen AirPods oder doch den klassischen Kopfhörer? Wirklich das Smartphone mit der High-End-Kamera, obwohl es nicht in die Hosentasche passt? Elektronikkäufe brauchen oft einiges an Recherche, kosten viel Geld und stellen sich am Ende nicht selten als Fehlkäufe heraus. Wer technische Geräte erst einmal testen oder immer auf dem aktuellsten Stand sein will, ist bei Grover richtig: Hier mietet man Smartphones, Kameras und Spielekonsolen monatsweise inklusive Versicherung, danach werden die Geräte wieder aufbereitet und neu vermietet. Mehr Infos: grover.com/de. 3. Möbel Von der Waschmaschine über den Schreibtisch bis hin zum Bett: Bei Lyght Living kann man so gut wie jedes Möbelstück mieten. Ob man Lust auf eine schnelle Veränderung hat, häufig umzieht, spontan ein Homeoffice braucht oder einfach das Traumsofa vorm finalen Kauf testen will – für Zeiträume zwischen einem und 48 Monaten wird man hier fündig. Mehr Infos: lyght-living.com. 4. Kunst Wahrscheinlich hat jede:r schon einmal in einem Kunstmuseum gestanden und sich gewünscht, eines der Bilder einfach mit nach Hause nehmen zu können. Artotheken, die es in ganz Deutschland gibt, machen genau das möglich. Sie verleihen originale Kunstwerke kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr, häufig auf zwei bis vier Monate befristet. So sollen Künstler:innen gefördert und Kunst für alle Menschen zugänglicher gemacht werden. Mehr Infos und eine Karte mit allen Artotheken gibt es auf artothek.org. 5. Handtaschen Wer den ersten „Sex and the City“-Film gesehen hat, weiß Bescheid: Hier kreuzt Carrie Bradshaws spätere Assistentin Louise mit einer gemieteten Designer-Handtasche zum Bewerbungsgespräch auf. Das geht auch hierzulande. Gemietete Taschen sorgen für frischen Wind im Schrank, teure Investment Pieces lassen sich so erst einmal testen, bevor man sich für einen Kauf entscheiden muss, und nachhaltiger als neue Taschen ist das Konzept allemal. Mit verschiedenen Abo-Modellen und Taschen von Bottega bis Celine funktioniert’s zum Beispiel bei fobe.me.

  • Purer Luxus? Wofür die Deutschen ihr Geld ausgeben

    STRIVE+ | Mein Haus, mein Auto, mein … ja was eigentlich? Dem Klischee nach investieren die Deutschen am liebsten in solide und lang haltende Statussymbole und nicht in Genuss oder unnötige Luxusprodukte. Aber stimmt das noch? Über die Stränge schlagen, sich so richtig etwas gönnen, vielleicht mal eine Designerklamotte oder Diptyque-Duftkerzen – das scheint nicht in der DNA der Deutschen verwurzelt zu sein. Wenn sie viel Geld ausgeben, dann für Dinge mit Wert, Bestand und Funktion: die Miele-Waschmaschine, die Bulthaup-Küche, die Mercedes S-Klasse. Klar, ein bisschen Status darf auch mitschwingen. So weit das Klischee. Aber ist das überhaupt noch up to date? Und: Was kauft man sich heute als deutsche:r Konsument:in mit üppigem Budget? „Der Wunsch, das Leben nach Kräften zu genießen, ist größer und wird bedenkenloser ausgedrückt.“ – Andrea Latten Fest steht: Wer es sich leisten kann, gönnt sich so einiges – nicht nur hierzulande. Die Unternehmensberatung Bain & Co., die gemeinsam mit der italienischen Altagamma Foundation jährlich einen Luxusreport herausbringt, schätzt in der neuesten Ausgabe aus dem vergangenen Juni, dass der globale Luxusmarkt auch 2023 trotz geopolitischer Spannungen um fünf bis zwölf Prozent anwachsen wird – und das nach einem Boom von um die 20 Prozent im Jahr 2022. Mit einem Wert von zwölf Milliarden Euro gehört Deutschland im Vergleich mit Großbritannien (18 Milliarden) oder Italien (23 Milliarden) zwar nicht zu den Top-Performern; doch bis zum Jahr 2028, so schätzt es eine Marktstudie von Statista, könnte der hiesige Luxusmarkt auf ein Volumen von 17,68 Milliarden Euro anwachsen. Der Blick auf Store-Eröffnungen der vergangenen Monate zeigt, wie viele Luxuskonzerne in den deutschen Markt investieren: Balenciaga, Fendi, Hermès, Chanel und Tiffany eröffneten in diesem Jahr neue Stores in deutschen Großstädten. Fendi und Tiffany gehören zum Luxusgüterkonzern LVMH. Der bezeichnete 2022 als Rekordjahr, mit einem Umsatzwachstum von fast 25 Prozent auf rund 79,2 Milliarden Euro. Wofür deutsche Luxuskund:innen Geld ausgegeben Luxus ist im Kommen Laut der Allensbacher Marktund Werbeträgeranalyse für 2022 haben 75 % der luxusorientierten Konsument:innen eine hohe Ausgabebereitschaft für gute Ernährung und gutes Essen. Reisen, Wohnen, Kleidung, Wellness 73,7 % investieren mehr in Reisen, 72,1 % in ihr Zuhause. An vierter Stelle steht Kleidung (71,9 %), gefolgt von Gesundheit und Wellness (55,3 %). Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten habe sich das Verhalten deutscher Luxuskonsument:innen sehr verändert, sagt Jennifer Andree (46), CEO von Zenith und Publicis Media Luxe, der auf Luxus spezialisierten Kreativagentur der Publicis-Gruppe. Gemeinsam mit dem Verlag Condé Nast und dessen CFO Andrea Latten hat die Agentur im vergangenen Frühling den dritten Condé Nast Luxury Industry Report herausgebracht, eine Befragung der deutschen Luxuskundschaft. „Traditionell ist Luxus in Deutschland negativer konnotiert und wird nicht, wie in anderen Ländern, mit Genuss gleichgesetzt“, sagt Andree. Seien frühere Generationen noch von den Entbehrungen der Kriegs- und frühen Nachkriegsjahre geprägt gewesen und hätten gelernt, Geld sparsam und bewusst auszugeben, sei Luxus heute unter jüngeren Konsument:innen akzeptierter. Andree: „Der Wunsch, das Leben nach Kräften zu genießen, ist größer und wird bedenkenloser ausgedrückt.“ 69 Prozent der 651 Befragten in der Studie sei dabei wichtig, dass Luxusmarken ein Erlebnis und nicht nur ein Produkt böten. Doch was macht ein Produkt zum Luxus? Bain & Co. unterscheidet für seine Luxusreports zwischen neun Segmenten, zu denen beispielsweise Luxusautos, persönliche Luxusgüter wie Mode, Schmuck, Uhren und Kosmetik gehören sowie Hotellerie oder edle Weine und Spirituosen. Preis, Exklusivität, Qualität und Marke sowie ihr Image: All das beeinflusst, ob ein Produkt als luxuriös wahrgenommen wird. Eine genaue Preisgrenze ist jedoch nicht definiert. Laut André Maeder (64), CEO der Kadewe Group, kann Luxus auch eine Tasse Kaffee sein, die man sich in der sechsten Etage in der Food Hall des Berliner Luxury Department Store Kadewe gönnt. „In einer inspirierenden Atmosphäre, in der sich Menschen begegnen“, beschreibt er es. Dabei sind es natürlich nicht nur Kaffeepausen, die das Geschäft seiner Stores, zu denen auch das Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg gehören, ausmachen. „In den vergangenen sieben Jahren haben wir in allen drei Stores die Strategie ,Luxury up‘ implementiert. Wir führen heute die wichtigsten internationalen Brands in jedem Segment, sowohl bei Fashion und Schuhen als auch bei Food, Home oder Beauty“, berichtet Maeder. Der Fokus auf Luxus hat sich ausgezahlt, 2022 galt als Rekordjahr mit einem Umsatzplus von über zehn Prozent im Vergleich zu 2019. 60 Prozent der Kund:innen würden die Food Hall besuchen, sagt Maeder, darüber hinaus begeistere alles, was Erlebnisse und Entertainment verspricht: Events, Pop-ups und Kooperationen mit Marken wie Prada oder Fear of God. Kleidung nimmt auch laut der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse für das Jahr 2022 bei luxusorientierten Konsument:innen einen höheren Stellenwert ein, als man annehmen würde. Knapp 72 Prozent der Befragten geben in der Studie an, sie hätten eine hohe Ausgabebereitschaft für Kleidung, noch mehr investieren sie in gute Ernährung, Reisen sowie alles rund ums Haus. Autos dagegen liegen mit 36,4 Prozent überraschend weit hinten. Hersteller von Luxusautos, die laut der Bain-Studie 2022 weltweit Umsätze in Höhe von 566 Milliarden Euro generierten, zielen aktuell auf den asiatisch-pazifischen Raum. Doch dass zum Beispiel Mercedes-Benz im ersten Quartal 2023 in Deutschland Absatzsteigerungen verzeichnen konnte, sei auf die Nachfrage nach „Top-End- und batterieelektrischen Fahrzeugen“ zurückzuführen, verkündete Britta Seeger (53), Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb, in einer Mitteilung. "Heute steigt das Interesse an Investment Pieces, besonders an Colliers mit einzigartigen Edelsteinen." – Bart de Boever Jennifer Andree sieht noch eine Branche als Gewinner: „Im Schmuckmarkt hat definitiv in den vergangenen Jahren das Wachstum angezogen.“ Das deckt sich mit den Erfahrungen von Bart de Boever (57), Managing Director für Nordeuropa des zum Luxuskonzern LVMH gehörenden Juweliers Bulgari. Sowohl 2021 als auch 2022 stieg der Umsatz. „Das liegt auch am steigenden Interesse an Investment Pieces, vor allem Colliers mit außergewöhnlichen Edelsteinen“, sagt de Boever. Die bekannte Serpenti-Kollektion des Unternehmens, die in diesem Jahr ihr 75. Jubiläum feiert, generiere auf dem deutschen Markt ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich. Dass nicht nur bleibende Werte den Deutschen wichtig sind, sondern auch der Luxus zwischendurch, kann Ingo C. Peters (61) an seinem Arbeitsplatz beobachten. Der Managing Director des Hotels Vier Jahreszeiten in Hamburg bemerkt, dass sich seine Gäst:innen dem Genuss seit dem vergangenen Jahr noch unbekümmerter hingeben als vorher: „Sie sind bereit, mehr Geld für gutes Essen auszugeben. Die Weine sind teurer und qualitativ hochwertiger, es wird mehr Kaviar bestellt, mehr Hummer.“ Peters, der das noble Haus am Jungfernstieg seit über 25 Jahren leitet, meint insbesondere die deutschen Gäst:innen. Diese schauen nicht nur gelassen darüber hinweg, dass sich die Zimmerpreise des Hotels seit Vorpandemiezeiten erhöht haben. Überhaupt habe sich das Konsumverhalten verändert. „Meiner Erfahrung nach haben die Deutschen ihr Geld immer sehr bewusst ausgegeben, für Autos oder Schmuck, wertige Dinge, die lange halten“, sagt er. „Jetzt wollen sie sich auch mal einfach verwöhnen lassen, mit Spa-Behandlungen, toller Kleidung, gutem Essen.“ Aber auch wenn die Deutschen heute vielleicht mehr genießen können: Luxus muss für sie bewusst und ausgesucht sein: „Was wir verkaufen, ist ‚leiser Luxus‘. Die Qualität ist exquisit und wirklich besonders, aber es muss nicht nach außen hin glitzern oder glänzen. Das ist ein wichtiger Unterschied.“ Peters vermutet keinen kurzfristigen Trend, sondern eine langfristige Veränderung. „Die Menschen haben durch die aktuellen Krisen gemerkt, wie schnell sich die Dinge von heute auf morgen verändern können und wie schön es sein kann, sich etwas zu gönnen.“

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